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Das Haus Piwipp blickt auf eine lange Geschichte zurück. Nach mündlichen Überlieferungen befand sich im Mittelalter ein Mönch´s Kloster an der Stelle, an der die Piwipp heute steht. 

Schriftliche Überlieferungen sind das erste Mal im 13. Jahrhundert zu finden. Eine Urkunde aus dem Jahre 1257 des Grafen Adolf IV von Berg belegt, dass es eine Landzollstelle in Monheim gab. Daraus lässt sich eine Fährverbindung schließen. Die nächste schriftliche Überlieferung findet man am 08. Januar 1374. Nachdem die Monheimer Salmfischerei dem Kölner Domkapitels zugesprochen wurde, wird die Erhöhung der Piwipp als Anlegestelle für diese erwähnt. Weitere Überlieferungen über eine Fährverbindung findet man im Jahre 1725. Die Monheimer Kirche erhebt Einspruch gegen eine neue Verbindung zwischen Baumberg und dem linksrheinischen „ahm Wittenberg aufm Cöllnischen“.
In der Rheinischen Dorfchronik von Johann Peter Delhoven im Jahre 1783 findet man zum Ersten Mal den Namen „Piwitte“. Vermutet wird, dass daher der Name „Piwipp“ von dem „witten (weißen) Berg“ herrührt. Im 19. Jahrhundert erhält Peter von Achten die gesamten Fährrechte zwischen Monheim und der Piwipp. 1867 wird die Piwipp, sowie das Fährrecht an Caspar Dormann verkauft.

Ende des 19. Jahrhunderts brennt die Piwipp bis auf ihre Grundmauern ab. Nachdem der Hof wieder aufgebaut wurde, errichtet die Familie Dormann eine Schiffsorderstation.
1922 verkauft die Familie Dormann schließlich den Hof und die Fährrechte an Wilhem Siepen. Nachdem dieser die Fährverbindung neu aufgebaut hat, wird der Hof 1945 komplett zerbombt. Ebenso wird das Fährschiff „Gunda“ versenkt. Das Haus wird von der Familie Siepen wieder komplett aufgebaut.
Seit dem Jahre 1922 befindet sich das Haus Piwipp nun in Familienbesitz der Familie Siepen.
Am 05.Oktober 1972 wird Wilhelm Siepen mit dem Bundesverdienstkreuzes geehrt, da er insgesamt über 100 Menschenleben mit seinen Fährbooten gerettet hat. Der Fährbetrieb, sowie die Orderstation wird durchgehend weitergeführt. Ebenso wird im Haus Piwipp eine kleine Wirtschaft betrieben.

Die Rollenverteilung ist in der Familie klar definiert. Wilhelm Siepen fährt die Fähre, sein Sohn Willi Siepen betreibt die Orderstation. Dessen Frau Elisabeth Siepen ist die gute Seele und für das Wohl der Gäste verantwortlich. Die gemeinsame Tochter Kathi Siepen hilft wo es gerade nötig ist und wird überall mit eingebunden. Erst im Jahre 1977 wird der Fährbetrieb eingestellt, da sich dieser durch die neuen Autobahnbrücken wirtschaftlich nicht mehr lohnt. Die Orderstation wird weiterhin bis 1985 betrieben.
In den Jahren zwischen 1994 und 2020 war das Restaurant verpachtet.
Seit Januar 2021 hat Carina Siepen in 4. Generation das Haus und das Restaurant übernommen.